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Woyzeck

Deutsches Theater Berlin, Box

Premiere: 31. Januar 2008
Regie: Philipp Preuss | Bühne: Giulia Paolucci | Kostüme: Giulia Paolucci | Dramaturgie: Jochen Thermann | Woyzeck: Recardo Koppe


Woyzeck kommt nicht zur Ruhe. Auch 170 Jahre nach der fieberhaften Niederschrift der Szenen ist „die Wunde Woyzeck“, wie Heiner Müller das Drama nannte, nicht vernarbt. Spät hat man das Drama entdeckt. 1879, 42 Jahre nach Büchners Tod veröffentlicht, kam es erst weitere 34 Jahre später auf das Betreiben von Hugo von Hofmannsthal 1913 zur Uraufführung. Eine lange Inkubationszeit, ehe im Laufe der 1920er Jahre ein regelrechtes WoyzeckFieber ausbrach und der Text zum modernen Klassiker wurde.

Woyzeck ist ein revolutionär moderner Text. Seine bruchstückhafte, unvollendete Form ist auch den Umständen seiner Entstehung geschuldet. Vermutlich hatte sich Büchner bereits an den Karpfen, deren Schädel er aufgeschnitten hatte, um ihre Nerven wissenschaftlich zu untersuchen, mit Typhus infiziert. Büchner starb am 19. Februar 1837 mit 23 Jahren. Das Drama blieb unvollendet, ein kühner Entwurf, in jedoch ………………………………………