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Piscator 1928
Spektakel in der Stresemannzeit
Presse dem Bildersturm nicht ergeben, aber selbst die schroffe Ablehnung dieser „Kulturwaffe des Proletariats“ geschah nicht, ohne den „starken künstlerischen Niederschlag dieser Inszenierung“ zu erwähnen.
Es folgten weitere gefeierte und umstrittene Inszenierungen. Für Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk flackerten Zeichnungen von George Grosz auf der Leinwand. 300 Blätter Zeichnungen entstanden, ein graphisches Werk, für das sich später nicht nur der MalikVerlag, sondern auch der Staatsanwalt interessierte. Noch eine halbe Stunde vor der Premiere hatte Piscator einen neuen Schluss geprobt. Standprojektionen von zerfetzten Soldatenleibern sollten mit Kreuzen überblendet auf den Zuschauer zulaufen. Die Technik arbeitete unter Hochdruck, die Premiere schien zu glücken, nun noch der neue Schlusseffekt. Der Film lief, doch es blieb dunkel – man hatte in all der Hektik vergessen, die Blende vom Objektiv zu nehmen. Sie schluckte die Bilder.
Die Theatermaschine war offensichtlich überlastet. Die Vorstellungen verkauften sich zwar, die Bühne am Nollendorfplatz war ein Magnet, doch es ging nicht mehr lange gut. Piscator hatte sich überhoben. Nachdem er, um finanziellen Engpässen zu entgehen, ein zweites Haus ………………………………………
Es folgten weitere gefeierte und umstrittene Inszenierungen. Für Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk flackerten Zeichnungen von George Grosz auf der Leinwand. 300 Blätter Zeichnungen entstanden, ein graphisches Werk, für das sich später nicht nur der MalikVerlag, sondern auch der Staatsanwalt interessierte. Noch eine halbe Stunde vor der Premiere hatte Piscator einen neuen Schluss geprobt. Standprojektionen von zerfetzten Soldatenleibern sollten mit Kreuzen überblendet auf den Zuschauer zulaufen. Die Technik arbeitete unter Hochdruck, die Premiere schien zu glücken, nun noch der neue Schlusseffekt. Der Film lief, doch es blieb dunkel – man hatte in all der Hektik vergessen, die Blende vom Objektiv zu nehmen. Sie schluckte die Bilder.
Die Theatermaschine war offensichtlich überlastet. Die Vorstellungen verkauften sich zwar, die Bühne am Nollendorfplatz war ein Magnet, doch es ging nicht mehr lange gut. Piscator hatte sich überhoben. Nachdem er, um finanziellen Engpässen zu entgehen, ein zweites Haus ………………………………………
Geschichte
Gegenwart