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Piscator 1928
Spektakel in der Stresemannzeit
Solidaritätserklärung von Intellektuellen und Künstlern. „Angesichts dieser hässlichen Behandlung“, man hatte eine propagandistische Filmsequenz gestutzt, „erachten wir es als unsere Pflicht, Erwin Piscator unsere Sympathie und unsere Freude an seiner Arbeit zu versichern.“ Einer dieser Sympathisanten, dessen Name das Schriftstück zierte und dem man keineswegs nachsagen konnte, ein Bürgerschreck zu sein, war der wenig später für seinen gediegenen Familienroman Die Buddenbrooks mit dem Nobelpreis gekürte Thomas Mann.
Es half nicht. Der Streit eskalierte. Es ging nicht um Szenen oder Sequenzen, es ging ums Ganze. Die Causa Piscator zog Kreise bis ins Kultusministerium hinein, dem man eine Stellungnahme abverlangte. Am Ende war Piscator untragbar geworden, er hatte lauthals mitgemischt, die Debatten selbst mit Artikeln und Reden angeheizt und sich dabei so weit aus dem Fenster gelehnt, dass sein Engagement für kein Berliner Theater mehr haltbar war.
Piscator entging dem freien Fall und gründete seine eigene Bühne am Nollendorfplatz. „Kühn und zäh wie sein Vorfahr, der alte streitbare Bibelübersetzer Piscatorius, hielt er die spitze Nase stramm gegen den ………………………………………
Es half nicht. Der Streit eskalierte. Es ging nicht um Szenen oder Sequenzen, es ging ums Ganze. Die Causa Piscator zog Kreise bis ins Kultusministerium hinein, dem man eine Stellungnahme abverlangte. Am Ende war Piscator untragbar geworden, er hatte lauthals mitgemischt, die Debatten selbst mit Artikeln und Reden angeheizt und sich dabei so weit aus dem Fenster gelehnt, dass sein Engagement für kein Berliner Theater mehr haltbar war.
Piscator entging dem freien Fall und gründete seine eigene Bühne am Nollendorfplatz. „Kühn und zäh wie sein Vorfahr, der alte streitbare Bibelübersetzer Piscatorius, hielt er die spitze Nase stramm gegen den ………………………………………
Geschichte
Gegenwart