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Persona

Maske, Macht und Mimesis

der Diva gerät, gewinnt jedoch immer mehr Macht über sie. Es ist verstörend, zu erleben, wenn jemand einem anderen wie von selbst nachahmt, ohne es bewusst zu wollen. Denn das mimetische Vermögen, einem anderen, ähnlich werden zu können, beschränkt sich nicht auf Äußerlichkeiten. Es formt das Verhalten, Denken und Empfinden.

Diese Wirkungen beruhen, das deutet zumindest der Titel des Drehbuchs an, auf der Macht einer Persona. Der Ausdruck geht zurück auf die Maske des antiken Theaters. Dass die Maske, mit der das einzelne Subjekt im Alltag in der Außenwelt agiert, auch psychische Rückwirkungen zeitigt, hat der Psychologe C.G. Jung verdeutlicht. Das Individuum ist in seiner Konzeption zwischen äußerer Maske und innerem Seelenbild, der Alma, aufgespannt. Der Maske kommt in der Jungschen Psychologie eine kollektive, über den Einzelnen hinausgreifende Dimension zu. Und eben jene auf die Psyche zugleich rückwirkende, soziale Außenseite des Individuums nennt Jung Persona. „Das Wort Persona ist dafür wirklich ein passender Ausdruck, denn persona ist ursprünglich die Maske, die der Schauspieler trug, und welche die Rolle bezeichnete, in der der Spieler auftrat.“ ………………………………………